Im Bereich der Trail/Enduro-Helme ist eigentlich immer irgendwie Bewegung und man ist stets bemüht, den geneigten Käufer mit neuen Features zu umwerben. Wir sind persönlich eher Freunde von Evolution statt Revolution, weshalb wir den Kali Maya 2.0 die letzten Monate genauer unter die Lupe genommen haben. Denn Kali verspricht eben genau die Evolution des bekannten Modells, welches wir bereits im Sommer 2015 im Test hatten. Der Preis von 99 Euro bleibt dabei erfreulicherweise erhalten.

Kali Maya 2.0
Grell macht schnell ! Wer es nicht so poppig mag, bekommt den Maya auch in dezenteren Farben.

Kali Maya 2.0 – Übersicht

Der erste Kontakt mit dem Maya 2.0 kann durchaus eine leichte Ernüchterung hervorrufen, da er äußerlich nahezu identisch mit dem ersten Maya ist. Das hat positive, aber auch negative Aspekte. Die Neuheiten verstecken sich im Detail und sollen laut Kali die Sicherheit erhöhen. Im inneren des Maya 2.0 setzt man auf das Kali eigene LDL System. LDL steht hier für „Low Density Layer“ und soll im Fall des Falles dafür sorgen, dass auftretende Kräfte besser vom Kopf des Fahrers abgeleitet werden. Realisiert wird dies durch einen speziellen, flexiblen Kunststoff und eine „Saugnapf“ ähnliche Form der LDL-Inserts. Das Prinzip kennen wir in ähnlicher Form von Leatt (360 Turbine). Kombiniert wird es mit dem bekannten Composite Fusion Plus Innenfutter des Helms. Hier setzt Kali auf einen Verbund zweier Schaumstoffvarianten, die ähnlich wie im Inmould-Verfahren hergestellt werden. Hierbei kommt im inneren eine weiche Variante und im Äußeren Bereich eine härtere Variante zum Einsatz.

Kali Maya 2.0
Optisch praktisch genau wie die erste Version, aber mit Veränderungen im Detail.

Kali Maya 2.0 – Praxisbericht

Um es gleich vorweg zu nehmen, haben wir das LDL System nicht praktisch überprüft. Heißt, wir haben es die letzten Monate vermieden ungewollt aus dem Sattel zu steigen. Bezüglich der Schutzwirkung können und wollen wir uns in diesem Fall also auf die Aussagen von Kali verlassen. Auf den Komfort hat es keinerlei Einfluss, denn dieser ist nach wie vor hoch. Der Maya 2.0 sitzt – wie auch sein Vorgänger – sehr gut und lässt sich dank dem Dual Closure System auch sehr gut an den Kopf anpassen. Ja, man benötigt evtl. zwei Hände für die Verstellung, kann es mit etwas Übung aber auch mit einer Hand beim Fahren erledigen. Ist der Helm allerdings einmal eingestellt, kommt man selten in die Verlegenheit nochmal zu justieren. Eine gute Verstellbarkeit können wir übrigens auch dem Kinnriemen attestieren. Der Verlauf ist ergonomisch sinnvoll gewählt und bietet eine ausreichende Aussparung für die Ohren. Ein Punkt, den wir auch schon anders erleben durften.

Die Belüftung und die Anzahl der Öffnungen für eben jene ist identisch zum Vorgänger. Auch beim 2.0 behält man dadurch weiterhin einen kühlen Kopf und das komplette Design wirkt nach wie vor zeitgemäß. Was in unseren Augen nicht zeitgemäß wirkt, ist das nicht vorhandene Polster am Kinnriemen. Ein „Bauteil“ welches durch den Einsatz minimaler Beträge den Komfort in unseren Augen am Kinn/Halsbereich deutlich erhöht. Da man die Halterung für die Actioncam eingespart hat, hätte man hier durchaus nachbessern können, da wir diesen Umstand bereits 2015 angesprochen haben. Das wäre es dann aber auch bereits mit der Kritik. Die Verarbeitung ist am Preis gemessen als sehr gut zu bezeichnen. Sauber verarbeitet, simple aber haltbare Mechanik für die Verstellung und die Polster lassen sich dank Klett problemlos zum Reinigen entfernen. Wem das saftige Neongrün unseres Testmusters nicht zusagt, der findet bei Kali übrigens vier weitere Farbvarianten, welche etwas weniger „knallen“.

Kali Maya 2.0
Der „Kern“ der Verbesserung besteht aus dem neuen LDL-System.

Der Maya 2.0 lässt sich übrigens mit gängigen Goggles kombinieren. Wer hier also etwas anderes als eine Sportbrille tragen möchte, kann bedenkenlos zugreifen.

Fazit:

Für den Preis von 99 Euro ist der Kali Maya 2.0 das, was man einen „No-Brainer“ nennt. Man bekommt einen soliden, gut belüfteten Helm mit einer leichten Evolution durch das LDL System. Kali legt sogar noch ein Crash-Replacement oben drauf, was den Maya 2.0 zusätzlich attraktiv macht. Die fehlende Halterung für eine Actioncam ist in unseren Augen kein Problem, das fehlende Polster am Kinn schon. Hier wünschen wir uns dann (endlich) eine Optimierung für die Version 3.0.


Text und Redaktion: Patrick Frech, Robin Krings
Fotos: Patrick Frech
Weitere Infos: Kali Protectives

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