Eurobike 2015, Lupine Stand, alles beim Alten: Viel Licht, die bekannten Modelle Betty, Wilma, Piko R…. Moment mal, „R“? Steht das etwa…? Ist jetzt nicht mehr nur die Betty per Fernbedienung…? Die Augen wurden größer und JA, „R“ steht in diesem Fall für Remote und bedeutet, dass die Piko in der R Variante nun auch per Fernbedienung steuerbar ist. Vorbei die Zeiten, wo die Hand vom Lenker genommen werden musste um die Leuchtkraft der Helmlampe zu regulieren. Wie sich die Piko R bedienen lässt und welche Neuerungen es noch gibt, erfahrt ihr in unserem Test.

Piko R 4 SC - Das kleine Leuchtwunder aus der Oberpfalz
Piko R 4 SC – Das kleine Leuchtwunder aus der Oberpfalz

Produktvorstellung

Trotz, dass die 2016er Piko ihrer Vorgängerin zum Verwechseln ähnlich sieht, wurde sie von Grund auf neu konzipiert. Neben einem neuen Gehäuse mit neuem Taster, der noch definierter klickt und somit ein besseres Feedback durch die Handschuhe erzeugen soll, hat die Piko deutlicher mehr Leistung bekommen. Während das 2015er Modell mit 1200 Lumen aufwarten konnte, leuchtet die Piko heute mit 1500 Lumen. Eine neue Optik verbessert das Leuchtbild vor allem an den Rändern und hebt die Leuchtweite von 180 auf 210 Meter an. Alle technischen Daten könnt ihr der Herstellertabelle entnehmen:

Lampenkopf Piko R 1500 Lumen – 15W
Bluetooth Technologie
Bluetooth Fernbedienung
Leuchtstufen 6 Stufen von 0.3W (50 Lumen) bis 15W (1500 Lumen)
Spezialstufen SOS, Alpines Notsignal, RVLR
Material CNC-gefräst, Aluminium 6061-T6, Shot-peen, hart-anodisiert
Gewicht 55g
Abmessungen (LxBxH) 34 x 42 x 25mm
Schutzklasse IP 68 (Wasserdichtigkeit)
Linse 22° Optik ( Collimated Lens Technology)
Leuchtmittel 2-Fach Cree XM-L2 U4
LED-Platine Kupfer
Farbtemperatur 6000K (5% Toleranz)
Microprozessor 14-Bit RISC ( 4-Fach PLL)
Taktung Wandler 50KHz
Prozessortakt 32MHz
Leiterbahnstruktur Kleiner 0.3 mm
Temperaturmanagement aktiv
Umgebungstemperatur – 30°C bis + 55°C
LED Anzeige je eine rote und blaue LED
Spannungsanzeige über rote und blaue LED
Akkuwarnung Lampenkopf über rote und blaue LED
Entnommene Kapazität über rote und blaue LED
Reservetank je nach Akku und Nutzungsmuster
Kerzenlicht Funktion 0.3W
Anschlusskabel ULT – Ultra Low Temerature (- 40 bis + 80°C)

Wie von Lupine gewohnt, schützt eine intelligente Steuerung die Lampe vor Überhitzung und regelt die Leuchtkraft in Echtzeit, so dass in jeder Situation die maximale Lumenzahl zur Verfügung steht. Das aus einem Stück gefräste Aluminiumgehäuse sieht nicht nur gut aus, schützt die Lampe auch nach FL1 Standard vor Feuchtigkeit und Stößen.

FL1 Standard
FL1 Standard

Der Knaller ist allerdings die Fernbedienung. Über einen kleinen Taster, der am Lenker befestigt wird, lässt sich die Piko via Bluetooth ein- und ausschalten, sowie die Leuchtstufen durchschalten. Da Bluetooth zur Standardausrüstung von Smartphones gehört, bietet Lupine mit der hauseigenen App Lupine Control (>>Link Apple App-Store) die Möglichkeit, die R Modelle super komfortabel über das Smartphone einzustellen. Wie gewohnt können auch alle Einstellungen über verschiedene Tastenkombinationen am Lampenkopf vorgenommen werden.

Montage

Hier ist alles beim Alten, der Lampenkopf wird via Klettband am Helm befestigt. Der Akku, in unserem Fall ein 3,3Ah Smart Core Akku, wird über eine Öse und einem Klett z.B. am Helm fixiert oder über die beiliegende Verlängerung im Rucksack transportiert.

Helmmontage wie eh und ja Dank Klett
Helmmontage wie eh und jeh Dank Klett
Der Akku kann am Rahmen oder Helm befestigt werden. Dank Verlängerung auch im Rucksack.
Der Akku kann am Rahmen oder Helm befestigt werden. Dank Verlängerung auch im Rucksack.

Praxis

Licht aus, Spot an. Beim Einbiegen in den Trail konnte unser Tester Michael seinen Augen kaum trauen. Die „alte“ Piko war schon hell aber die 2016er ist mit den Worten von Carmen Geiss „DER BURNER“. Dank Helmmontage, Licht in Hülle und Fülle wohin man sieht. Die verbesserte Optik fällt sofort auf, das Licht ist klarer und weniger diffus wie noch 2015. Der Spot in der Mitte hat sich hingegen kaum bis gar nicht verändert, das Zentrum wird weiterhin hell und weit ausgeleichtet.

Dank dem geringen Gewicht von 208 gr (Lampenkopf + Akku) fällt die Piko am Helm kaum auf und behindert den Fahrer während der Fahrt gar nicht. Dies ermöglicht auch bei Dunkelheit knifflige Passagen. Die Bedienung des Tasters im Lampenkopf ist in der Tat definierter und die Klicks auch durch dicke Winterhandschuhe deutlicher zu spüren.

Bei der Erstmontage hat Michael die Fernbedienung direkt neben dem Lenkergriff montiert. Im Gefecht erwies sich diese Position als suboptimal, da Michael häufig unbeabsichtigt die Leuchtkraft veränderte. Als optimal hat sich die Montage mit Abstand einer Daumenspanne erwiesen. Die Fernbedienung ist noch komfortabel vom Griff aus erreichbar, wird aber nicht unbeabsichtigt betätigt.

Zu nah am Griff...
Zu nah am Griff…
...löst die Fernbedieung im Gefecht schon einmal aus. Besser mit etwas Abstand.
…löst die Fernbedieung im Gefecht schon einmal aus. Besser mit etwas Abstand.

Genau wie bei fernbedienbaren Sattelstützen, erhöht die Bluetooth Fernbedienung den Flow-Faktor im Eifer des Gefechts ungemein. Vor der Abfahrt schnell den Sattel runter und die Lampe auf Vollgas, beides per Fernbedienung und dann: Action!

Action
Action

Je nach Leuchtstufe ändert der Taster der Fernbedienung seine Farbe. Blau steht für die hellen und Grün für die gedimmten Helligkeiten. Hier zeigt sich erneut die Detailverliebtheit von Lupine. Um den Fahrer nicht zu blenden, dimmt die Fernbedienung kurze Zeit nach Auswahl der Leuchtstufe automatisch ab. Wer es am Lenker lieber dunkel mag hat die Möglichkeit, per Tastenkombination dem Taster das dauerhafte LED Leuchten abzugewöhnen.

Leuchtstufenanzeige in der Fernbedienung
Leuchtstufenanzeige in der Fernbedienung

Lichtleistung verursacht vor allem eines: Hitze. Während der Fahrt stellt diese kein Problem dar, auch auf voller Stufe reicht der Fahrtwind, um die Lampe ausreichend zu kühlen. Im Stand oder z.b. bei der Verwendung als Kopflampe kann die Wärmeentwicklung zwar dank intelligenter Steuerung auch nicht zu einem Problem werden aber die volle Leuchtkraft steht nicht unbegrenzt zur Verfügung. Intelligent geht es auch beim Akku zu. Der Smart Core Akku bringt eine Ladezustandsanzeige mit, welche gleichzeitig als Rücklicht fungieren kann.

SmartCore Akku mit Ladezustandsanzeige
SmartCore Akku mit Ladezustandsanzeige….
...oder als Rücklicht.
…oder als Rücklicht.

Sowohl der Taster am Lampenkopf, als auch in der Fernbedienung geben über verschiedene Farbsignale eine Akku-Leer-Warnung aus. Ab einem einstellbaren Schwellwert beginnen die Taster rot zu leuchten. Das Signal für sehr geringe Restkapazität ist ein Aufblinken des Scheinwerfers plus rot blinkende Taster LED. Kritisch wird es, wenn der Taster abwechselnd rot/blau und der Scheinwerfer blinkt. Dies signalisiert ein baldiges Abschalten der Lampe. Nach erneutem Anschalten steht der Reservetank zur Verfügung, je nach Alter des Akkus bedeutet dies noch wenige Minuten Licht auf der 0.5W Stufe.

Zubehör

Wie immer findet sich im Lupine Shop interessantes Zubehör. Unserem Testmuster lagen der Lenker- und Fullface Helm 3m Kletthalter für den Piko Lampenkopf und ein USB Adapter bei. Der USB Adapter hat unsere Aufmerksamkeit besonders erregt. Im Zeitalter von Komoot und Co. lassen sich heutige Smartphones u.a. auch als Tacho oder GPS Tracker betreiben. Auf ausgedehnten Touren kann der Akku da schnell zu Neige gehen. Der USB Adapter funktioniert den Lupine Akku zu einer Smartphone Power Bank um. Gefällt!

Cooles Zubehör: Der USB Adapter wandelt die Lupine Akkus in Powerbanks um.
Cooles Zubehör: Der USB Adapter wandelt die Lupine Akkus in Powerbanks um.

Fazit

Wir haben die Piko lange und sehr kritisch begutachtet, schließlich liest sich alles zu schön um wahr zu sein. Selbst bei der Betrachtung des Preisleistungsverhältnisses sind keine Kritikpunkte zu finden. Zwecks Vergleichbarkeit am Beispiel der Piko 4: Im Vergleich zum Vorjahresmodell hat sich der Preis (283,-€ UVP) nicht geändert, der Käufer erhält aber eine deutlich leistungsstärkere und verbesserte Helmlampe. Die von uns getestete Version R 4SC kostet 350,-€ (UVP), ohne Fernbedienung 37,-€ weniger.

Auf dem Trail profitiert der Biker durch die höhere Leistung von der größeren Leuchtreichweite und dem verbesserten Ausleuchtungsbild. Das Licht ist klar und im Zentrum sehr hell. Das i-Tüpfelchen setzt Lupine allerdings mit der Bluetooth Fernbedienung und App-Kompatibilität auf, welche das Einstellen erleichtert und den Flow-Faktor auf dem Trail erhöht.


Text und Bilder: Michael Klasen
Redaktion: Robin Krings

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