Seit geraumer Zeit sind Freeride-Bikes wieder angesagt. Kein Wunder, sprießen doch immer mehr legal gebaute Trails aus dem Boden. Haken an der Sache, die wenigsten haben eine Liftanbindung. Hier kommen die Freerider der heutigen Generation zum Tragen. Bikes, die mit massig Federweg gesegnet sind, der normalerweise den DH-Bikes vorenthalten bleibt und dennoch soll mit ihnen der Berg spielend hoch pedaliert werden können. Alutech hat unter anderem für diese Zwecke das Alutech Sennes FR 2.0 in ihrem Produktportfolio.

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Die Traditionsmarke Alutech müssen wir hier wohl nicht mehr groß vorstellen. Schon das ein oder andere Bike musste sich in unserer Redaktion beweisen. Dabei haben sich gerade die Rahmen durch die sehr gute Verarbeitung immer äußerst hervorgetan. Besonders macht Alutech sicherlich die Möglichkeit, dass man sich Rahmen in einem gewissen Maß nach seinen Wünschen fertigen lassen kann. Bei dieser sogenannten Signature Serie werden die Rahmen vom Firmenchef, Jürgen Schlender, höchstpersönlich nach den eigenen Vorstellungen des Kunden geschweißt.

Da es sich bei Alutech um einen Direktversender handelt, ist für uns auch immer interessant, wie das Rad nach Hause geliefert wird. Und das ist bei Alutech beispielhaft. In einem recht großen Karton wurde unser Testbike per Post angeliefert. Die Verpackung des Sennes FR erfolgte sehr akribisch, wodurch Rahmen, Gabel und Co. vorbildlich geschützt waren. Der Grad der Vormontage war sehr hoch. Einzig Lenker und Sattel mussten montiert und die Laufräder eingesetzt werden. Gut gefallen hat uns, dass das Schaltwerk zwar „angeschlossen“, aber nicht montiert war, sondern auf der Innenseite der Kettenstrebe geschützt gelagert wurde. Es musste lediglich mit einer Schraube am Rahmen befestigt werden und zu unserer Freude wurde wohl die Schaltung schon im Vorfeld eingestellt.

Die Grundlage für unseren Freerider aus dem hohen Norden bildet der Sennes Rahmen, welcher ursprünglich als Plattform für das reinrassige DH-Race Bike konzipiert wurde. Aufgrund einiger Optimierungen in Form von neuen, leichteren Frästeilen sowie einer Carbon-Umlenkwippe konnte Gewicht eingespart und eine höhere Steifigkeit des Rahmens erzielt werden. Außerdem wurde der Sitzwinkel für die FR Variante etwas steiler konstruiert. Beides mit dem Ziel, bessere Klettereigenschaften zu erzielen.

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massive Umlenkwippe

Der STS-Hinterbau, ein Viergelenker mit Horst-Link, stellt zusammen mit dem Cane Creek Double Barrel Air Dämpfer beachtliche 204 mm Federweg zur Verfügung (Einbaulänge: 240 x 76 mm). Wie passen aber 204 mm Federweg und Bergaufpassagen zusammen? Was auf den ersten Blick etwas abwegig klingt, wird auf den zweiten etwas runder. Die Hinterbaukinematik der Sennes-Plattform findet ihren Ursprung in der Fanes, dem Enduro von Alutech. Wir werden sehen, wie gut dieses Konzept funktioniert.

Was die Verarbeitungsqualität anbelangt, werden wir auch dieses Mal nicht enttäuscht. Die Sennes FR kommt in schickem Aluminium-Raw ohne Klarlackierung. So kommen besonders die glatten Schweißnähte zur Geltung, die durch das „smooth-welding“ Schweißverfahren erzielt werden. Bei dieser Schweißtechnik wird über die eigentliche Schweißnaht eine zweite gelegt, wodurch die sogenannten Schweißraupen verschwinden. Das sieht nicht nur schick und elegant aus, es erhöht auch die Stabilität.  Zu dem aufgeräumten Gesamtbild tragen auch die innenverlegten Züge und Leitungen bei.

Die Geometriewerte unserer Sennes in Größe M können getrost als zeitgemäß bezeichnet werden. Reach und Front Center sind mit 449 mm respektive 786 mm recht lang. Dank der verstellbaren Kettenstrebenlänge hat der geneigte Käufer die Wahl zwischen einer 430 mm kurzen oder eben einer 442,5 mm langen Kettenstrebe. Dank des Boost-Hinterbaus (Nabeneinbaubreite: 148 mm) können Plus-Reifen mit bis zu 2,8“ Breite verbaut werden. Das Gewicht unserer Sennes beträgt stolze 15,6 kg (ohne Pedale, aber mit Schlauch).

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Alutech Sennes FR Geometriedaten

Interessant ist der Blick auf die Parts, welche sich an Bord der Sennes FR befinden. Neben dem bewährten und sehr vertrauten Cane Creek Double Barrel Air CS komplettiert die Formula Selva mit satten 180 mm Federweg das Fahrwerk. Von Formula hatten wir bereits die 35 in einigen Testbikes und waren immer sehr angetan. Wir sind gespannt, ob die Selva mit ihren Features, wie dem Hexagon Design, den Drop-In Dämpfungskartuschen und der bewährten Kombination aus Luftfeder und Stahl-Negativfeder unsere Erwartungen erfüllen kann. Nicht nur die Federgabel, sondern auch die verbauten Cura Bremsen stammen aus dem Hause Formula und müssen sich den Sommer über beweisen. Ein weiteres spannendes Bauteil ist die Revive Sattelstütze von Bike Yoke mit 160 mm Hub. Der Antrieb besteht aus einem Mix aus SRAM und e*thirteen. Das Schaltwerk und der Trigger stammen aus der SRAM GX 1×11 Gruppe und das Tretlager wie die Kurbeln von e*thirteen. Die generierte Kraft wird über die geballte Ladung von WTB auf den Untergrund gebracht. Die Laufräder setzen sich aus den WTB Frequency Team i29 Felgen und den DT370 Naben von DT Swiss zusammen. Auch die Reifen sind von WTB. Vorne ist der Convict HighGrip und hinten der Convict Fast Rolling aufgezogen – jeweils in 27,5 x 2,5“. Das komplette Cockpit plus Sattel wird von TwinWorks bestückt.

Preislich liegt dieser Aufbau des Sennes FR Komplettbikes bei erfrischend fairen 3199,00 €.

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